Europäische Wasserrahmenrichtlinie – Modellprojekte in Thüringen

Eines davon betrifft die Felda, die unterhalb des Ortes Ellbogen in der Rhön entspringt und nach rund 40 km bei Dorndorf in die Werra mündet.

Hier konnten Thomas Saupe und Julia Petzenberger von der Thüringer Landgesellschaft und der Bürgermeister von Dorndorf Ingo Jendrusiak im Rahmen der Frühjahrstagung der Agrarsozialen Gesellschaft über den bisherigen Verlauf der Maßnahme berichten.

Durch den Abbruch von fünf alten Wehranlagen und den Umbau von vier funktionierenden Anlagen, einschließlich der Einrichtung entsprechender Aufstiegshilfen, konnte die Durchgängigkeit des Flusses für Fische und Kleinlebewesen wieder weitgehend hergestellt werden.

Dabei konnten auch positive Effekte für den ländlichen Tourismus (z. B. durch Einrichtung von Rastplätzen entlang des Felda-Radwegs) erreicht und der Wohnwert der Orte erhöht werden.

Die Thüringer Landgesellschaft unterstützte die Maßnahme auf vielfältige Weise, angefangen vom Interessensausgleich bei den beteiligten Personen und Gruppen, über die Konzeption und Projektsteuerung bis hin zum Flächenmanagement und der Finanzierung. Dabei wurden neue Wege beschritten: 70 Prozent der Kosten konnten durch die von den Anliegergemeinden beantragten EU-Fördermittel abgedeckt werden. Dennoch war der Restbetrag zu groß.

Hier konnte die Landgesellschaft Mittel aus Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in die Natur und Landschaft im Zuge des Baus von Windkraftanlagen akquirieren und so die Realisierung des Vorhabens ermöglichen. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die komplexen und miteinander verbundenen Fragestellungen im Zuge der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie durch ein konstruktives Miteinander aller Beteiligten und mit Unterstützung der Landgesellschaften gelöst werden können.

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Dr. Martin Heil www.aid.de

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