Europäische Biokraftstoffe sichern Futtermittelversorgung für Tiere

Biokraftstoff- und Eiweißfuttermittelproduktion gehören untrennbar zusammen. Zum Beispiel werden im Produktionsprozess von Biodiesel die eingesetzten Rapskörner zu rund 60 Prozent zu Rapsschrot, also Futtermitteln verarbeitet, während der 40-prozentige Pflanzenölanteil zu Kraftstoff umgewandelt werden kann.

Da die Biodieselproduktion seit dem Jahr 2000 in Europa kontinuierlich gestiegen ist, stieg auch die Herstellung von Futtermitteln aus heimischer Produktion. Deshalb ist der Anteil von Rapsschrot an der europäischen Eiweißschrotversorgung von 13 Prozent im Jahr 2001 auf etwa 24 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Rapsschrot gehört derzeit zu den wichtigsten in größerem Umfang verfügbaren Eiweißquellen aus Europa.

Da die europäische Landwirtschaft nicht ausreichend Eiweißfuttermittel zur Verfügung stellt, um den Bedarf zu decken, wird die Lücke mit Importen von Sojafuttermittel geschlossen, die aus Nord- und Südamerika stammen. „Die Erzeugung von Biodiesel und Bioethanol darf nicht isoliert als Kraftstoffproduktion betrachtet werden:

Die Herstellung von Biosprit trägt nicht nur zur Kraftstoffversorgung bei, sondern liefert gleichzeitig maßgeblich Futtermittel für die Tieraufzucht. Diese großartige Leistung der Branche an der Schnittstelle zwischen Energie- und Landwirtschaft ist ein gewichtiges Argument für Biodiesel und Bioethanol“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

Durch die Ausweitung der Biodieselherstellung in Europa und der damit einhergehenden Futtermittelproduktion musste weniger Soja aus Übersee importiert werden. Damit ist es in Ländern wie Brasilien oder Argentinien weniger attraktiv geworden, Regenwald für den Sojaanbau abzuholzen, denn der Flächendruck hat nachgelassen. „Es ist absurd, dass den europäischen Biodieselproduzenten vorgeworfen wird, sie trügen zur Regenwaldrodung bei, denn genau das Gegenteil ist der Fall“, sagte Baumann. Wenn man von angeblichen Verdrängungseffekten durch die Biokraftstoffproduktion spräche, sollte europäischem Biodiesel und Bioethanol angerechnet werden, dass sie wegen der Futtermittelproduktion Regenwaldrodung verhindern. „Deutsche Biokraftstoffe tragen zu regionalen Stoffkreisläufen bei, und zwar ganz wesentlich auch bei Tierfuttermitteln.“

Nach neuen Untersuchungen kann Rapsfuttermittel bei landwirtschaftlichen Nutztieren – abhängig von der Tierart – Sojafuttermittel in großen Teilen bis vollständig ersetzen. Auch bei der Herstellung von Bioethanol fallen große Mengen Eiweißfuttermittel an. So wird aus dem zur Ethanolproduktion verwendeten Getreide zu 40 Prozent Futtermittel gewonnen.

Frank Brühning
Pressesprecher
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.
Am Weidendamm 1A
D – 10117 Berlin
Tel. +49(0)30.72 62 59 54
Fax. +49(0)30.72 62 59 19
bruehning@biokraftstoffverband.de
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Frank Brühning VDB

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