Erste Flächenmanagementagentur Österreichs gegründet

Am 8. November 2012 fand auf dem Energieschiff Mochart in Köflach (Steiermark/Österreich) die Auftaktveranstaltung für die erste österreichische Flächenmanagementagentur statt.

Die Gründung einer Flächenmanagementagentur ist Ergebnis des im Rahmen des EU-Projekts „Circular Flow Land Use Management“ durchgeführten Workshops „Zukünftige Landnutzung in der Region Voitsberg“, an dem 2011 verschiedene regionale Akteure teilnahmen. Die gemeinsame Flächenmanagementagentur umfasst den Kernraum Voitsberg, bestehend aus den Gemeinden Bärnbach, Köflach, Maria Lankowitz, Rosental an der Kainach und Voitsberg.

Verschiedene Aspekte des Flächenmanagements standen im Zentrum der Auftaktveranstaltung mit Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion und einem Workshop. Vorgestellt wurden die Ziele des Flächenmanagements im Bundesland Steiermark, die Herausforderungen in der Kernregion Voitsberg sowie Struktur und Aufgaben der neuen Flächenmanagementagentur. Auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Flächenmanagement – Handlungsbedarf – Herausforderungen“ wurden verschiedene Positionen ausgetauscht, wobei sich die Teilnehmenden für eine deutliche Reduzierung des Flächenverbrauchs aussprachen.

In dem Workshop „Flächeninnovation“ wurden Themen wie demografischer Wandel, Partizipation, die Rolle wichtiger öffentlicher und privater Akteure sowie Fragen der nachhaltigen Gemeindeentwicklung bearbeitet. An der Veranstaltung nahmen 70 Personen aus ganz Österreich teil, wobei mit Karl Petinger auch ein Mitglied der Landesregierung Steiermark vertreten war. Durchgeführt wurde die Veranstaltung im Rahmen des CircUse-Projekts unter Beteiligung des österreichischen Umweltbundesamts, der Telepark Bärnbach Errichtungs- und Betriebsgesellschaft mbH und der Gemeinden des Kernraums Voitsberg.

Ziel der Flächenmanagementagentur ist es, im Kernraum mit den fünf Gemeinden eine möglichst nachhaltige und umweltverträgliche Nutzung von Brachflächen, d.h. ehemaligen Industrie- und Gewerbeflächen sowie Bergbauflächen im Sinne der Flächenkreislaufwirtschaft zu unterstützen. Hierbei soll Flächenkreislaufwirtschaft als zentrale Strategie vorrangig und systematisch darauf abzielen, die Potenziale im Flächenbestand u.a. auf Brachflächen wieder zu nutzen. Die Gemeinden liegen in der LEADER-Region „Lipizzanerheimat“, in der der stillgelegte Braunkohlebergbau sowie geschlossene Ziegel- und Glasfabriken zahlreiche Flächen und Betriebsgebäude hinterließen, die nicht mehr oder nur geringfügig genutzt werden. Dazu kommen noch kleinere Produktionsbetriebe sowie ehemalige Werkssiedlungen, die nicht mehr in Betrieb sind und deren Flächen bzw. Gebäude anderwärtig genutzt werden sollen. Diese Brachflächen und Liegenschaften sollen auch unter der Prämisse des in den letzten Jahren neu entwickelten regionalen Leitbilds „Lipizzanerheimat“ im Bereich der Energieerzeugung eine neue Nutzung finden.

Grundsätzlich soll die Agentur nach einer Anlaufphase – diese ist über das EU-Projekt finanziert – die erforderlichen finanziellen Mittel überwiegend selbst erwirtschaften. Für die Anlaufphase basiert die Finanzierung für die ersten Jahre schwerpunktmäßig zudem auf einem Gemeindezuschuss. Als Gesellschafter fungieren die Gemeinden Bärnbach, Köflach, Maria Lankowitz, Rosental an der Kainach und Voitsberg.

Das Projekt wird im Rahmen des CENTRAL EUROPE-Programms umgesetzt und durch EFRE-Mittel kofinanziert. Gefördert durch das Central Europe-Programm zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit.

Weitere Informationen im Netz:

CircUse-Website
http://www.circuse.eu
Link zur Veranstaltung
http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/boden/boden_termine/neuechancen_112012
Kontakt
Deutsches Institut für Urbanistik, Zimmerstraße 13-15, 10969 Berlin
Maic Verbücheln, Telefon: 030/39001-263
E-Mail: verbuecheln@difu.de
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
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