DFG bewilligt 700.000 Euro Fördermittel für IAMO-Teilprojekte der Forschergruppe „Strukturwandel im Agrarsektor“

Drei der insgesamt elf Teilprojekte werden von Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa betreut. Die bewilligte Fördersumme beträgt rund 700.000 Euro.

Im Fokus: Agrarstrukturwandel in entwickelten Volkswirtschaften

Die Forschergruppe SiAg richtet ihren Blick auf den Agrarstrukturwandel in entwickelten Volkswirtschaften. Ziel ist es, bestehende theoretische und methodische An¬sätze zur Analyse von Veränderungsprozessen im Agrarsektor zu ergänzen, weiterzuentwickeln und zusammenzuführen. Daraus ergibt sich ein schärferes Bild des Agrarstrukturwandels, das es erlaubt, Kausalzusammenhänge zwischen exogenen Faktoren, politischen Instrumenten und unternehmerischen Entscheidungen besser zu erkennen. Hierin liegt eine notwendige Voraussetzung, um Strukturwandel prognostizieren und im Sinne gesellschaftlicher Ziele steuern zu können. Der Forschergruppe gehören u.a. Wissenschaftler von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Hohenheim (Stuttgart), der Georg-August-Universität Göttingen, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) sowie dem IAMO an.

Drei Teilprojekte von IAMO-Wissenschaftlern betreut

Das Teilprojekt „Market structure and organization in agri-food value chains: An application to the German dairy sector“ wird von Heinrich Hockmann (IAMO) und Vanessa von Schlippenbach (DIW) gemeinsam geleitet. Das Projekt untersucht die Wechselbeziehungen zwischen den tiefgreifenden strukturellen Veränderungen in der Wertschöpfungskette für Milch und der zunehmend ungleich verteilten Verhandlungsstärke der Akteure auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette. Die Analysen konzentrieren sich auf die Entwicklungen in der Milchverarbeitung.

Ebenfalls mit dem Milchsektor beschäftigt sich das von Alfons Balmann, Karin Larsén, Franziska Appel und Arlette Ostermeyer bearbeitete Teilprojekt „Between Path Dependence and Path Creation: The Impact of Farmers’ Behavior and Policies on Structural Change in Agriculture“. Untersucht wird, ob regionale Heterogenität, Agglomerationseffekte, suboptimale Betriebsgrößen und Einkommensdisparitäten, die die Agrarstruktur Deutschlands kennzeichnen, Ergebnis eines pfadabhängigen Strukturwandels sind, welche Determinanten eine Rolle spielen und wie sich eine Pfadabhängigkeit eventuell überwinden ließe. Methodisch basiert das Projekt auf experimentellen und partizipativen Anwendungen des agentenbasierten Simulationsmodells AgriPoliS.

Martin Petrick leitet das Teilprojekt „Econometric evaluation of CAP impacts in Germany“. Ziel ist die Entwicklung und Anwendung von Regressionsmodellen, mit deren Hilfe sich die Effekte von agrarpolitischen Maßnahmen und Maßnahmen für den ländlichen Raum auf Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland analysieren lassen. Da die Analyse auf Gebietseinheiten (Landkreisen) basiert, können auch Instrumente berücksichtigt werden, die nicht direkt auf die landwirtschaftlichen Betriebe abzielen. Dies sind z.B. Maßnahmen für Dorferneuerung, die besonders für Ostdeutschland von Bedeutung sind.

Ansprechpartnerin:
Rebekka Honeit
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO)
Tel. 0345 – 2928 330
honeit@iamo.de

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