Deutsche Agrarforschung will sich stärker in Reisforschung engagieren

Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das Ende März zwischen Vertretern von Universitäten, Forschungseinrichtungen, Ministerien, der Privatwirtschaft, der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und dem Internationalen Reisforschungsinstitut (IRRI) in Bonn stattfand. Die Federführung lag bei der Beratungsgruppe für Entwicklungsorientierte Agrarforschung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

Forschung zur Erhöhung der Toleranz von Reis gegenüber abiotischen Stressfaktoren wie Trockenheit, Überflutung, Hitze, Kälte oder Problemböden ist eine der Stärken vieler deutscher Einrichtungen. Auch zur Anpassung der Reissorten und Anbauverfahren an wechselnde Klimabedingungen können deutsche Forscher Beiträge leisten. „Auf beiden Gebieten könnten deutsche Institute eine Rolle spielen, von der Grundlagenforschung über die Technologieforschung bis hin zum Ressourcenmanagement“, so Dr. Achim Dobermann, der Forschungsdirektor des IRRI. Zusammen mit dem Africa Rice Center in Benin und dem Centro Internacional de Agricultura Tropical (CIAT) in Kolumbien hat das Internationale Reisforschungsinstitut ein neues internationales Netzwerk (Global Rice Science Partnership, GRiSP) etabliert, dem derzeit etwa 900 Partner weltweit angehören.

Reis ist das global wichtigste Grundnahrungsmittel. Um die Nachfrage in den Hauptverbrauchsländern Asiens zu decken ist in den nächsten zehn Jahren eine Produktivitätssteigerung von 1,2 bis 1,5 Prozent jährlich notwendig. Die noch lange nicht abgeschlossene Erforschung des genetischen Potenzials, Züchtung neuer Sorten, Entwicklung neuer Anbausysteme, weitere Anpassung an den Klimawandel – die Aufgaben, die auf die Reisforschung in den nächsten Jahren zukommen, sind gewaltig. „Kein Institut kann das alleine machen“, sagt Achim Dobermann. Die Ernährungskrise 2008 habe der Agrarforschung weltweit neuen Auftrieb gegeben, dies gelte es jetzt zu nutzen. „Es ist aber zwingend, die Arbeiten zu koordinieren und zu bündeln.“ Das trifft auch auf die deutsche Reisforschung zu, die bislang noch zu stark zersplittert ist, als dass sie, wie der IRRI-Forschungsdirektor es formulierte, „im globalen Maßstab wahrgenommen wird. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen eine Vision unserer künftigen Zusammenarbeit entwickeln können.“

Deutschland unterstützte die Arbeit des IRRI seit 1971 mit fast 60 Millionen Euro. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) koordiniert die Beratungsgruppe für Entwicklungsorientierte Agrarforschung (BEAF) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die deutsche Förderung der internationalen Agrarforschung und damit auch der Reisforschung.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Wolfgang Kasten, GIZ; wolfgang.kasten@giz.de
Weitere Informationen:
http://www.irri.org
– International Rice Research Institute (IRRI)
http://www.bmz.de
– Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
http://www.giz.de/de/profil.html
– Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
http://www.gtz.de/de/themen/laendliche-entwicklung/1815.htm
– GIZ Beratungsgruppe Entwicklungsorientierte Agrarforschung (BEAF)

Media Contact

Oliver Hanschke idw

Weitere Informationen:

http://www.gtz.de/talk-agriculture

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer