Bremer Wissenschaftler entwickeln mit Partnern ersten automatischen Spargelstecher

Der Erntehelfer „AutoSpar“ beim Einsatz auf dem Feld. (Foto: BCM, Uni Bremen)<br>

Mühsames Spargelstechen von Hand gehört womöglich schon bald der Vergangenheit an: Wissenschaftler der Universität Bremen entwickeln derzeit gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft einen automatischen Spargelstecher. Ziel ist es, dass „AutoSpar“ sechs Stangen Spargel pro Minute ernten kann. Schon im Jahr 2010 hatten Wissenschaftler den Prototyp vorgestellt, den sie während eines zweijährigen EU-Projekts entwickelt haben.

„Derzeit steht AutoSpar in den Hallen unseres Kooperationspartners STRAUSS und wartet auf die nächste Projektphase“, sagt Dr. Holger Raffel vom Bremer Centrum für Mechatronik (BCM) der Uni Bremen. „Wir werden ihn bis zur Marktreife weiterentwickeln und dann mit der Kundenakquise beginnen.“

Bereits jetzt gebe es viele Anfragen von Seiten der Spargelbauern. Im Zuge ihres siebten Rahmenprogramms fördert die Europäische Kommission die nächste Entwicklungsphase über zwei Jahre als Projekt DASH (Demonstration of the AutoSpar Harvesting machine used for white and violet asparagus“) mit rund 700.000 Euro. Den restlichen Anteil des insgesamt 1,3 Millionen Euro teuren Projekts übernehmen die beteiligten Partner.

Nahezu marktreif ab Mai 2013

Das Spezialfahrzeug schneidet die erkannten Spargelstangen mithilfe intelligenter Bild- und Sensordatenverarbeitung, elektronischen Antriebssystemen und mechanischen Positionierelementen ab, hebt sie aus der Erde und legt die Stangen in Schalen ab.
„Unser Ziel ist es, dass `AutoSpar` nach einer neunmonatigen Entwicklungsphase bereits zur nächsten Spargelernte ab Mai 2013 als nahezu marktreifes Produkt auf dem Feld steht und bis dahin mit zusätzlichen Funktionen und erhöhter Ausfallsicherheit ausgestattet wird“, so Raffel. Durch den Einsatz versprechen sich die Wissenschaftler eine größere Unabhängigkeit der Landwirte von Erntehelfern, da pro Feld lediglich zwei bis drei Maschinen und ein Arbeiter benötigt werden.

Die Kooperationspartner des Projekts:

Beteiligt an der Entwicklung sind das Bremer Centrum für Mechatronik (BCM) an der Universität Bremen, der Lebensmitteltechnikexperte BIOZOON GmbH aus Bremerhaven als Konsortialleiter des Verbunds, internationale kleine und mittelständische Unternehmen, der niederländische Partner IMIX und die STRAUSS Verpackungsmaschinen GmbH aus Buxtehude.
STRAUSS und das BCM werden den mechanischen Aufbau des „AutoSpar“ zu einer robusten, auf Spargelfeldern einsetzbaren Erntemaschine weiterentwickeln. Die Anforderungen des osteuropäischen Raums an den automatischen Erntehelfer werden von dem rumänischen Technologie-Transfer-Centrum Tritecc untersucht. Damit wird bereits der Marktzugang des „AutoSpar“ in ganz Europa vorbereitet.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Bremer Centrum für Mechatronik (BCM)
Dr.-Ing. Holger Raffel
Telefon: 0421 218-62690
E-Mail: raffel@mechatronik-bcm.de

BIOZOON GmbH
Matthias Kück
Telefon: 0471 9292850
E-Mail: mk@biozoon.de

Media Contact

Meike Mossig idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer