Ein neuer Genmarker für die Zartheit des Rindfleischs

Diese hängen mit den genetischen Eigenschaften des Tieres und mit seiner Zuchtmethode, insbesondere mit seiner Fütterung, zusammen. Jedoch genügen diese bis heute genutzten biologischen Kriterien nicht, um die große Variabilität der Rindfleischqualität zu erklären. Forscher des INRA (Französisches

Institut für Agrarforschung) haben einen Zusammenhang zwischen der Expression eines Gens (DNAJA1) und der Zähheit des Fleisches entdeckt.

Mit der DNA-Chip-Technik haben die Forscher die Genexpression im Musculus longissimus thoracis (Entrecote) von 14 Charolais Jungstieren analysiert und verglichen sie miteinander bezüglich der sensorischen Qualitäten (Zartheit, Saftigkeit, Aroma) und des Potentials des Muskelwachstums.

Sie konnten somit einen negativen Zusammenhang zwischen der Genexpression des DNAJA1 und der Zartheit des Rindfleischs, die von einer Verkostungsjury

eingeschätzt wurde, nachweisen. Das von diesem Gen kodierte Hsp 40 Protein trägt demnach zu einer Verlangsamung der Apoptose bei und verlangsamt somit den Reifeprozess des Fleisches, der nach der Schlachtung dafür sorgt, dass das Fleisch zart wird.

Die Expression dieses Gens ist also ein negativer Marker für die Zartheit.
Diese Ergebnisse sind im September 2006 patentiert worden. Sie bieten die Grundlage für die Entwicklung eines einfachen und für die Industrie geeigneten Routinetests, um Rinder mit zartem Fleisch zu identifizieren.

Bernard C., Cassar-Malek I., Le Cunff M., Dubroeucq H., Renand G., Hocquette J.F., 2007. “New indicators of beef sensory quality revealed by expression of specific genes”. Journal of Agricultural and Food Chemistry. 55:5229-5237.

Kontakt: Jean-François Hocquette
Unité de recherche « Herbivores »
Département « Physiologie animale et systèmes d'élevage »
Centre INRA de Clermont-Ferrand/Theix.
F-63122 SAINT-GENES-CHAMPANELLE
@ Jean-Francois.Hocquette@clermont.inra.fr
+33 4 73 62 42 53
http://www.clermont.inra.fr/
Quelle: Presseinformationsblatt des INRA, 06.09.2007
Redakteurin: Anaïs Manin, anais.manin@diplomatie.gouv.fr
NAHRUNGSMITTEL
Wissenschaft-Frankreich (N° 129 vom 17.10.2007)
Französische Botschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Kostenloses Abonnement durch E-Mail : sciencetech@botschaft-frankreich.de

Media Contact

Wissenschaft-Frankreich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Neues Schweißverfahren für Windräder

… ermöglicht beschleunigte Produktion. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) stellt auf der diesjährigen Hannover Messe ein innovatives Schweißverfahren für Windräder vor, mit dem sich die Produktionsgeschwindigkeit von Windgiganten…

Wie Blaualgen Mikroorganismen manipulieren

Forschungsteam an der Universität Freiburg entdeckt ein bisher unbekanntes Gen, das indirekt die Photosynthese fördert. Cyanobakterien werden auch Blaualgen genannt und gelten als „Pflanzen des Ozeans“, weil sie in gigantischen…

Partner & Förderer