Gestern Tagebaukippe – morgen Weinberg

Gemeinsam mit der Vattenfall Europe Mining AG betreibt die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus eine Weinbauversuchsfläche im Tagebau Welzow-Süd. Ziel der Untersuchungen ist die Analyse der Perspektiven eines rentablen Weinbaus als alternative Landnutzungsform in der Rekultivierung und ein möglicher Beitrag zur Wiederbelebung der Weinbautradition in der Lausitz. Das 1. Brandenburger Weinbausymposium soll dazu am 29. Juni unter anderem erste Erfahrungen aus diesem Versuch sowie aus anderen Weinbauinitiativen der Region vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Klimas näher beleuchten.

An die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus in der Lausitz wurde bereits in den letzten Jahren durch die Revitalisierung historischer Weinberge erfolgreich angeknüpft. Alte Weinberge entstanden, hauptsächlich auf Initiative von Vereinen, so z.B. in Grano bei Guben, Schlieben und Neuzelle, neu.

Der Weinbau stellt aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, wie Diversifizierung der Landnutzungsformen, veränderte klimatische und nicht zuletzt ökonomische Bedingungen, auch in der Rekultivierung der Braunkohletagebaue im Lausitzer Revier eine interessante Ergänzung für die innovative Gestaltung einer Landschaft nach dem Bergbau dar.

Durch die BTU, vertreten durch das Forschungszentrum für Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften und den Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung, jeweils unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl, wurde daher in Zusammenarbeit mit der Vattenfall Europe Mining AG und der Forschungsanstalt Geisenheim eine 0,25 Hektar große Versuchsanlage im Rekultivierungsbereich des Tagebaus Welzow-Süd angelegt. Auf Empfehlung der Weinexperten aus Geisenheim wurden zunächst Reben der Sorten „Rondo“ (rot), „Merzling“ (weiß) und „Ortega“ (weiß) angebaut. Gerade der aktive Bergbau eröffnet neuartige Möglichkeiten für die technologische Umsetzung solch innovativer Vorhaben, da über die gezielte Abraumschüttung der Weinberg, z.B. mit einer optimalen Ausrichtung bezüglich der Sonneeinstrahlung und einer gezielten Auswahl der verwendeten Substrate errichtet werden kann. Das ständig steigende Interesse am Weinbau und an dem Produkt Wein in und aus der Lausitz ist Ausdruck dafür, dass der Weinbau zudem auch einen Beitrag zur Stärkung einer regionalen Identität leisten kann.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, erstmals in diesem Rahmen mit Weinbauexperten, Weinbauern, Interessenten, Weinliebhabern und nicht zuletzt auch mit politischen Entscheidungsträgern über die Perspektiven eines zukunftsträchtigen und rentablen Weinanbaus in der Lausitz zu diskutieren. Neben einem breit angelegten Vortragsprogramm wird eine Weinbauexkursion angeboten und eine Weinverkostung mit regional erzeugten Produkten zusammengestellt. Für die Durchführung der Veranstaltung wurde bewusst dieser Zeitraum gewählt, um den Gästen und Fachleuten einen Überblick über das frühsommerliche Wachstum der Reben in unserer Region zu vermitteln.

Weitere Informationen:
Forschungszentrum für Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften an der BTU Cottbus und Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung
Ansprechpartner: Uwe Zeihser, Tel. 0355 69 4295;
Fax. 0355 69 2323
E-Mail: zeihser@tu-cottbus.de
Programm: http://www-1.tu-cottbus.de/BTU/Innov/sub_sites/wein/
Interessierte Medienvertreter können nach Rücksprache mit Herrn Uwe Zeihser (Kontakt siehe oben) am Symposium sowie an der Exkursion am 29. Juni ab 13:45 Uhr mit Stationen an den Weinbergen in Grano (Spree-Neiße-Kreis), Welzow-Süd (Spree-Neiße-Kreis) und Schlieben (Elbe-Elster-Kreis) sowie einer Besichtigung der historischen Kellerstraße mit anschließender Weinverkostung teilnehmen.

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Margit Anders idw

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