Spargel als Modell in der Züchtungsforschung: Der Zweihäusigkeit von Spargel auf der Spur

Zweihäusige Pflanzenarten haben also getrennte „männliche“ und „weibliche“ Exemplare. Diese Eigenschaft ist bei Spargel auf einem bestimmten Chromosom (Chromosom L5) und hier auf dem so genannten M-Locus lokalisiert.

Männliche Spargelpflanzen haben einen höheren Ertrag als weibliche und werden daher in der Züchtung bevorzugt. Auch für den Spargelanbau werden entsprechend rein männliche Populationen verwendet. Eine Doktorarbeit an der Christian-Albrecht-Universität Kiel untersuchte die Struktur des Spargelchromosoms L5. Eine Klonierung des Genortes sollte Aufschluss über seine Funktion bei der Bildung der männlichen Blüte geben. Außerdem sollten Erkenntnisse über die Evolution von Geschlechtschromosomen generell gewonnen werden.

Es gelang, den Genort genauer zu kartieren und es gibt Hinweise, dass der M-Locus nahe an der Einschnürungsstelle (Centromer) des Chromosoms liegt, durch die ein Chromosom in zwei oft unterschiedlich lange Schenkel oder Arme geteilt wird.

Vergleiche mit anderen zweihäusigen Pflanzen legten nahe, dass die Arten Silene latifolia (Weiße Lichtnelke), Carica papaya (Papaya) und Asparagus officinalis drei Stadien der Evolution von Geschlechtschromosomen darstellen, wobei S. latifolia das älteste und Spargel das jüngste Stadium repräsentiert.

Spargel könne somit in zukünftigen Analysen als Modell für die Erforschung der Evolution von Geschlechtschromosomen genutzt werden, ist die Schlussfolgerung aus den Forschungsergebnissen.

Media Contact

Dr. Marion Morgner aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer