Forscher der texanischen A&M Universität von Texas haben eine toxische Substanz aus Baumwolle-Samen entfernt. Mit dieser Entdeckung wollen sie Millionen Hungernde satt machen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe. Bis zu 500 Mio. Menschen könnten nämlich mit den Baumwollsamen, die sonst nicht verwendet werden, versorgt werden.
In mehr als 80 Ländern der Welt wird Baumwolle angebaut. "Was die Menschen davon nutzen, ist die Faser, nicht aber die Samen", meint Keerti Rathore, einer der Studien-Mitarbeiter. Für ein Kilogramm Fasern fallen 1,65 Kilogramm Samen mit einem hohen Proteinanteil an, rechnen die Forscher vor. Der chemische Bestandteil Gossypol macht diese Samen derzeit allerdings für den Menschen, nicht aber für Vieh, ungeniessbar. Gossypol ist ein Terpenoid und schützt die Baumwollpflanze vor Fressfeinden und Schädlingen - und befindet sich daher in Blättern, im Stängel und in der Blüte der Pflanze. Die US-Forscher haben mit Hilfe einer Technik namens RNA-Interferenz (RNAi) die biochemischen Wege unterdrückt und damit Samen hergestellt, die um 98 Prozent weniger Gossypol enthielten als herkömmliche. Ganz verschwunden ist der Stoff aus den Pflanzen jedoch nicht, da die Blätter dieses Gift weiterhin noch enthalten. RNAi hat sich als gentechnisches Verfahren zum Ausschalten von Genen in Laborversuchen etabliert.
In vorangegangenen Untersuchungen hatten Forscher immer wieder versucht, das Gossypol mit Hilfe von Kreuzungen mit wilden Baumwollpflanzen zu eliminieren. Allerdings sei das nicht gelungen, berichtet das Wissenschaftsmagazin National Geographic http://www.nationalgeographic.com . Nun wollen Forscher auch andere schwach toxische Nahrungsmittel wie etwa Kassava und Fava-Bohnen mit der gleichen Art verändern, um sie nach eigenen Angaben noch sicherer zu machen. Die Toxine der beiden Nahrungsmittel werden allerdings durch Erhitzen zerstört und verursachen nur im rohen oder schlecht gegarten Zustand Beschwerden. Die Wissenschaftler wollen nun feststellen, ob die Gen-Baumwollsamen auch nach mehrfacher Anwendung immer noch geniessbar bleiben.
"Was die Menschen in den meisten Ländern, in denen Hunger herrscht, brauchen, ist genug Geld für ihre Produkte, um aus der Saatgut- und Pestizidfalle herauszukommen", meint der Gentechnik-Experte Werner Müller von GLOBAL2000 http://www.global2000.at im pressetext-Interview. Mit Hilfe der Gentechnologie werde das kaum möglich sein. Wie Jean Ziegler, Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, im Film "We Feed The World" http://www.we-feed-the-world.at sagt, "wird jeder Mensch, der heute verhungert, ermordet". Es sei immer noch nicht gelungen, das Ziel zu erreichen, dass Bauern schuldenfrei anbauen können. Und das sei derzeit einfach nicht der Fall. Nahrungsmittel gebe es auf der Welt genug. Jeden Tag würden Tonnen davon vernichtet. "Umgekehrt hat die Agrochemie in den vergangenen Jahrzehnten kräftig verdient, so dass heute der Satz gilt: Bauern sind arm geworden, die Industrie hingegen reich", subsumiert Müller. Daher liege in der Gentechnologie sicher nicht der Schlüssel zur Bekämpfung des weltweiten Hungers.
Wolfgang Weitlaner | pressetext.austria
Weitere Informationen:
http://ipgb.tamu.edu
http://www.nature.com
Weitere Berichte zu: > Gentechnologie > Nahrungsmittel > Samen
Alternativer Waldzustandbericht: Deutschlands Wäldern geht es schlecht
25.04.2018 | Naturwald Akademie gGmbH
Biologische Vielfalt von grünlanddominierten Kulturlandschaften unter der Lupe
20.04.2018 | Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Das Kleben der Zellverbinder von Hocheffizienz-Solarzellen im industriellen Maßstab ist laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Anlagenhersteller teamtechnik marktreif. Als Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojekts »KleVer« ist die Klebetechnologie inzwischen so weit ausgereift, dass sie als alternative Verschaltungstechnologie zum weit verbreiteten Weichlöten angewendet werden kann. Durch die im Vergleich zum Löten wesentlich niedrigeren Prozesstemperaturen können vor allem temperatursensitive Hocheffizienzzellen schonend und materialsparend verschaltet werden.
Dabei ist der Durchsatz in der industriellen Produktion nur geringfügig niedriger als beim Verlöten der Zellen. Die Zuverlässigkeit der Klebeverbindung wurde...
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wie Astronauten in Zukunft Werkzeug oder Ersatzteile per 3D-Druck in der Schwerelosigkeit selbst herstellen können. So können Gewicht und damit auch Transportkosten für Weltraummissionen deutlich reduziert werden. Besucherinnen und Besucher können das innovative additive Fertigungsverfahren auf der Messe live erleben.
Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit heißt das Projekt, bei dem ein Bauteil durch Aufbringen von Pulverschichten und selektivem...
At the Hannover Messe 2018, the Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) will show how, in the future, astronauts could produce their own tools or spare parts in zero gravity using 3D printing. This will reduce, weight and transport costs for space missions. Visitors can experience the innovative additive manufacturing process live at the fair.
Powder-based additive manufacturing in zero gravity is the name of the project in which a component is produced by applying metallic powder layers and then...
Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren...
Physiker des Labors für Attosekundenphysik, der Ludwig-Maximilians-Universität und des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik haben eine leistungsstarke Lichtquelle entwickelt, die ultrakurze Pulse über einen Großteil des mittleren Infrarot-Wellenlängenbereichs generiert. Die Wissenschaftler versprechen sich von dieser Technologie eine Vielzahl von Anwendungen, unter anderem im Bereich der Krebsfrüherkennung.
Moleküle sind die Grundelemente des Lebens. Auch wir Menschen bestehen aus ihnen. Sie steuern unseren Biorhythmus, zeigen aber auch an, wenn dieser erkrankt...
Anzeige
Anzeige
infernum-Tag 2018: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
24.04.2018 | Veranstaltungen
Fraunhofer eröffnet Community zur Entwicklung von Anwendungen und Technologien für die Industrie 4.0
23.04.2018 | Veranstaltungen
Mars Sample Return – Wann kommen die ersten Gesteinsproben vom Roten Planeten?
23.04.2018 | Veranstaltungen
Neuer Impfstoff-Kandidat gegen Malaria erfolgreich in erster klinischer Studie untersucht
25.04.2018 | Biowissenschaften Chemie
Erkheimer Ökohaus-Pionier eröffnet neues Musterhaus „Heimat 4.0“
25.04.2018 | Architektur Bauwesen
Fraunhofer ISE und teamtechnik bringen leitfähiges Kleben für Siliciumsolarzellen zu Industriereife
25.04.2018 | Energie und Elektrotechnik