Eine Begegnung der anderen Art – FAL-Wissenschaftler prüfen Präparate und Methoden biologisch-dynamischer Landwirtschaft

Wie Dhara mag es vielen Wissenschaftler/innen gehen, die mit Versuchen und Ergebnissen des biologisch-dynamischen Landbaus konfrontiert werden. Alle diese Methoden haben ihren Ursprung im „Landwirtschaftlichen Kurs“ den der Philosoph Rudolf Steiner 1924 in Koberwitz bei Breslau abhielt. Während biologisch-dynamisch wirtschaftende Landwirte hierin eine Grundlage für besseres Wachstum und hohe Pflanzenqualität sehen, werden die dort postulierten Methoden von der traditionellen Lehrmeinung in Grundlagen und Ergebnissen in Zweifel gezogen.

Am Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde und am Institut für ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit mehr als 10 Jahren im Dialog mit Kolleginnen und Kollegen aus dem biologisch-dynamischen Landbau, Effekte spezifischer Mittel und Maßnahmen zu verifizieren und zu quantifizieren. Grundlage der Zusammenarbeit ist dabei die Vereinbarung exakter Versuchsprotokolle und die gemeinsame Durchführung der Versuche.

Ein Beispiel aus einer Reihe veröffentlichter Ergebnisse (vgl. www.pb.fal.de und www.oel.fal.de und Jahresberichte der FAL auf www.fal.de) ist die Anwendung von Präparaten zur Begrenzung der Uranaufnahme von Pflanzen, wie er von der „Altmeisterin“ des biologisch-dynamischen Landbaus, Maria Thun (Foto), beansprucht wird. In einem kontrollierten Versuch zeigte sich, dass der Urangehalt in Gras von mit Fladenpräparat (eine um Zusätze von Kuhmist, Basaltsand, Eierschalen ergänzte Zubereitung klassischer biologisch-dynamischer Präparate) behandeltem Boden mit durchschnittlich 0,5 mg/kg Uran deutlich und signifikant niedriger lag als in den Kontrollen (1,8 mg/kg Uran).

Die sachliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit der FAL-Institute mit Forscherinnen und Forschern alternativer Landwirtschaft hat neben gemeinsamen Publikationen in anerkannten internationalen Journalen (u.a. Comm. Soil Sci. Plant Anal., Aspects Appl. Biol.) bereits zwei Promotionen an der TU-Braunschweig hervorgebracht. Seit diesem Jahr kooperieren die FAL-Institute bei der Erforschung spezifischer Präparate und Methoden des biologisch-dynamischen Landbaus mit SEKEM (Sekem heißt übersetzt „Vitalität von der Sonne“, www.sekem.com), einer der weltweit erfolgreichsten Organisationen im ökologischen Landbau, der in Ägypten mehr als 150 landwirtschaftliche Betriebe auf über 2000 ha angehören.

Kontakte:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Dir. & Prof. Dr. Silvia Haneklaus, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, E-Mail: pb@fal.de; und PD Dr. Gerold Rahmann, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für ökologischen Landbau, E-Mail: oel@fal.de

Media Contact

Margit Fink idw

Weitere Informationen:

http://www.fal.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer