Feldroboter-WM auf der Suche nach dem Rasenkönig

Feldroboter-WM in Hohenheim (Foto: fieldrobot.com)

Die Vorbereitungen für die vierte Feldroboter-WM am 24. Juni in Stuttgart laufen bereits auf Hochtouren. Während am besagten Samstag die WM-Fußballer eine Verschnaufpause einlegen, geht es für die 13 teilnehmenden Teams und deren Landschaftsroboter an diesem Tag so richtig zur Sache. Passend zum Fußballjahr 2006 sind die teilnehmenden Roboter dieses Mal gefordert, Löcher im Rasen zu finden, Linien genau entlang zu fahren sowie Unkraut zielsicher zu entdecken. Wenngleich der Spaßfaktor bei dem Turnier nicht zu kurz kommen soll, sind die von Studenten, aber auch von etablierten Experten enwickelten Lösungen für die Wissenschaft und Agrarindustrie von aktueller Relevanz.

„Im Ausland sind die ersten kommerziellen Feldroboter bereits im Einsatz“, erklärt der Agrartechniker und WM-Erfinder Joachim Müller von der Universität Hohenheim im pressetext-Gespräch. „Auf Feldern werden autonome Feldroboter künftig vor Nährstoffmangel, Schädlingsbefall oder Krankheiten warnen, und das, bevor sie vom Menschen bemerkt werden können“, so Müller. Er glaubt, dass einige Roboterlösungen, die bei der WM zu beobachten sind, bereits in fünf Jahren Marktreife erlangen und im Sinne des „Precision Farming“ eingesetzt werden könnten.

Unter „Precision Farming“ versteht man die flächengenaue Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzgebiete mithilfe von GPS-fähigen Maschinen. Diese führen eine genaue Positionsbestimmung durch und ermöglichen so auch für kleinräumige Flächen eine präzise Boden- und Bestandsführung. Dadurch können die jeweiligen Bodenunterschiede sowie die Ertragsfähigkeit innerhalb der bewirtschaften Fläche berücksichtigt und die Zufuhr von Saatgut beziehungsweise Düngermengen optimiert werden.

„Der Einsatz von Robotertechnologie im Freiland gestaltet sich naturgemäß schwieriger als in einer Maschinenhalle. Wir können – nicht zuletzt mit Veranstaltungen wie der Feldroboter-WM – aber beweisen, dass die Verwendung derartiger Geräte auch in einer unstrukturierten, wechselnden Umgebung möglich ist“, meint Müller gegenüber pressetext abschließend.

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Martin Stepanek pressetext.austria

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