Ein Computerprogramm des ATB zur besseren Qualitätskontrolle bei Obst, Gemüse und Kartoffeln


Gesünder ernähren durch bessere Qualitätskontrolle bei Obst, Gemüse und Speisekartoffeln – Ein Computerprogramm des Institutes für Agrartechnik Bornim (ATB) trägt dazu bei

Zahlreiche Studien belegen es: Wer sich gesund ernähren will – und wer will das nicht ? – sollte fünf mal am Tag Obst und Gemüse essen. Aber nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung isst täglich Obst und Gemüse. Nach einer Bundesgesundheitsumfrage des Robert-Koch-Institutes Berlin essen ältere Menschen 400 g Obst und Gemüse pro Tag, obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 650 g pro Tag empfiehlt. Die Jugend ist selbst davon noch weit entfernt. Auf eine Steigerung des Verzehrs von Obst, Gemüse und Speisekartoffeln kann man aber nur hoffen, wenn die dem Verbraucher angebotene Ware nicht nur gesund und frisch ist – sie muss auch gut aussehen und so zum Hineinbeißen einladen.

Gewährleistet werden soll dies einerseits durch Qualitäts-Sicherungssysteme beim Erzeuger. Andererseits ist ein Qualitäts-Kontrollsystem erforderlich, das alle Stufen vom Erzeuger zum Verbraucher einschließt. Eine solche Kontrolle muss umfassend und effektiv sein. Dabei soll künftig der Computer noch stärker als bisher helfen. Ein am Institut für Agrartechnik Bornim (ATB) entwickeltes Computerprogramm – namens MELDOK – wird bereits in vielen deutschen Bundesländern und in Österreich bei der Qualitätskontrolle von über 50 Gutarten eingesetzt. Ab März 2001 soll durch eine englischsprachige Version der Einsatz auf weitere EU-Länder ausgedehnt werden.

Dies ist erst der Anfang. In einem Gemeinschafsprojekt mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Frankfurt/Main und dem Arbeitskreis „Qualitätskontrolle bei Obst, Gemüse und Speisekartoffeln“ des Verbandes der Landwirtschaftskammern konnte der Nachweis erbracht werden, dass mit heutiger mobiler Computertechnik den Qualitätskontrolleuren ein zusätzliches Hilfsmittel für die effektive Qualitätskontrolle an die Hand gegeben werden kann. In einer Schadbild-Datenbank sollen alle beanstandungspflichtigen Qualitätsmängel auch visuell dargestellt werden. Der Kontrolleur in Rostock wird dann trotz der vielfältigen, in über 50 EU-Verordnungen festgeschriebenen Normative zu nahezu 2000 Qualitätsmängeln, nicht anders entscheiden, als etwa die Kollegin in München.

Die Machbarkeit eines solchen Vorhabens ist nachgewiesen und soll auf der 23. Geisenheimer Tagung Mitte Februar 2001 internationalen Experten vorgestellt werden. Erst dann beginnt die sorgfältige Auswahl von mehreren tausend Bildern zu den vielfältigen Qualitätsmängeln. Immer mit dem Ziel: Effektive Qualitätskontrolle auf allen Handelsstufen soll mit dazu beitragen, den Verzehr von gesundem Obst, Gemüse und Speisekartoffeln zu erhöhen – um schließlich selbst gesund zu bleiben.

Ansprechpartner Dr.agr. G.Wormanns
Tel.: (0331)5699-313
E-Mail: gwormanns@atb-potsdam.de

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Renate Scheidemann idw

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