Intestinales Immunsystem von nicht entwöhnten Ferkeln

Vor dem Hintergrund der Veränderungen bei der Gesetzgebung zur Schweineaufzucht wird die Gesundheit von Ferkeln eingehend untersucht. Hierbei wird besonders auf die Immunentwicklung geachtet mit dem Ziel, Krankheiten einzudämmen.

Traditionelle Schweineaufzuchtmethoden richteten sich auf die Fütterung von Absetzferkeln mit Produkten, die Antibiotika sowie die Metalle Kupfer und Zink enthielten. Jedoch soll dieses Verfahren nun durch den Erlass eines neuen Gesetzes verboten werden, da man Bedenken im Hinblick auf die Resistenz gegenüber Antibiotika hegte. Daher ist es besonders wichtig, das Immunsystem von Absetzferkeln zu untersuchen, um einschätzen zu können, ob die Ferkel zum Zeitpunkt der Entwöhnung wachstumsfähig sind.

Zu diesem Zweck wurde die Immunentwicklung bei herkömmlichen (landwirtschaftlich aufgezogenen) Ferkeln sowie bei isolierten Ferkeln untersucht. Vierundzwanzig Stunden nach der Geburt wurde jeweils die Hälfte der Ferkel vom Muttertier getrennt und in eine spezifiziert pathogenfreie (SPF) Isolationsumgebung gebracht. Zahlreiche Infektionskrankheiten, die von der Sau auf die Jungtiere nach der Geburt übertragen werden, können verhindert werden, wenn die Ferkel vollständig von der Mutter isoliert und in einer SPF-Umgebung aufgezogen werden. Diese Ferkel wurden mit einem Milchersatzstoff auf Kuhmilchbasis gefüttert. Die andere Hälfte der Ferkel blieb bei der Mutter und wurde auf traditionelle Weise ohne Beifutter ernährt. Nach 2, 5, 12, 20 und 28 Tagen wurden Ferkel aus beiden Gruppen geschlachtet und das Niveau der Immunentwicklung wurde zu diesen Zeitpunkten bewertet, indem verschiedene Gewebearten untersucht wurden.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Entwicklung des Immunsystems bei Ferkeln progressiv verläuft. Die Zellpopulationen von Ferkeln, die jünger als 28 Tage alt waren, unterscheiden sich deutlich von denen älterer Ferkel. Zum Zeitpunkt, an dem Ferkel in Europa normalerweise entwöhnt werden, ist das Immunsystem noch nicht ausgereift und die Ferkel sind noch nicht so weit entwickelt, dass sie den Stress der Entwöhnung verkraften.

Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Weg zu einem Verständnis des am Ferkelwachstum beteiligten Prozesses, der für die wichtige Phase der Entwöhnung ausschlaggebend ist. Die folgenden Forschungsarbeiten werden weitere Tiefenanalysen umfassen, um die Anforderungen der neuen europäischen Gesetzgebung zu erfüllen ohne Eingeständnisse an die Schweinegesundheit oder Zucht machen zu müssen.

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Prof. Christopher R. Stokes ctm

Weitere Informationen:

http://www.bris.ac.uk/

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