BUND fordert Bundesländer zu mehr Tierschutz auf

Anlässlich des morgigen Welttierschutztages fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen zur Achtung des Tierschutzes auf. Die Länderchefs Gabriel, Stolpe, Höppner, Ringstorff, Vogel und Biedenkopf sollten ihre Blockade der neuen Hennenhaltungs-Verordnung von Agrarministerin Künast aufgeben und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes für eine artgerechte Tierhaltung folgen.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: „In Deutschland vegetieren über 40 Millionen Legehennen eingezwängt in viel zu engen Drahtverschlägen. Das artgerechte Halten dieser Tiere verteuert das einzelne Ei nur geringfügig und die meisten Menschen würden das im Sinne des Tierschutzes auch akzeptieren. Die vier SPD- und zwei CDU-Ministerpräsidenten dürfen das Ende der Legehennen-Quälerei nicht länger hinauszögern.“

Zum Welttierschutztag fordert der BUND artgerechte Tierhaltungsformen und die Beschleunigung der Agrarwende auch in anderen Bereichen. So müsse das Totalverbot des Einsatzes von Antibiotika zur Leistungsförderung schneller als geplant kommen. Die Besatzdichte von Tieren dürfe maximal 2 Großvieheinheiten pro Hektar Land betragen, Spaltenböden in der Schweinehaltung müssten verboten und Tiertransporte weiter verringert und verkürzt werden.

Timm: „Mehrere Bundesländer planen und genehmigen neue Agrarfabriken zur Massenproduktion von Hühnern, Puten, Schweinen und Rindern. Auf diese Weise werden Strukturen zementiert, die eine Agrarwende auf lange Zeit blockieren. Agrarministerin Künast´s Ziel von 20 Prozent Ökolandwirtschaft wird so hintertrieben. In Schweden und der Schweiz sind beispielsweise Legebatterien bereits verboten und Eier aus artgerechter Haltung haben inzwischen einen Marktanteil von 70 Prozent erreicht. Daran sollte sich die deutsche Politik orientieren.“

Der BUND fordert erneut die Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz. Die Bundesregierung müsse ihren Verfassungsänderungs-Entwurf von 1999 wieder auf die Tagesordnung setzen. Der Absatz – „Tiere werden als Mitgeschöpfe geachtet. Sie werden vor nicht artgerechter Haltung, vermeidbaren Leiden und in ihren Lebensräumen geschützt“ – ist aus Sicht des BUND weiterhin geeignet, Tierquälerei und die negativen Folgen der Massentierzucht einzuschränken.

Media Contact

Rüdiger Rosenthal ots

Weitere Informationen:

http://www.bund.net

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer