Pflanzguterzeugung im ökologischen Kartoffelanbau

Grünroden: geringeres Anbaurisiko und bessere Qualität

Erfolgreicher Kartoffelanbau erfordert gesundes Pflanzgut. Ob das geteilte Ernteverfahren (Grünroden) für den Ökologischen Landbau eine geeignete Methode zur Verbesserung der Pflanzgutqualität ist, war Thema eines vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft geförderten Forschungsprojekts. Auf Praxisbetrieben in Schleswig-Holstein und Niedersachsen wurde das Grünroden mit dem einteiligen Ernteverfahren (Krautschlagen) verglichen. In einer Kontrollvariante konnte das Kartoffelkraut natürlich abreifen.

Besonderes Augenmerk galt dem Virusgehalt der Kartoffelknollen. Signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten traten im Mittel der drei Untersuchungsjahre nicht auf. Tendenziell war aber der Virusgehalt der Knollen durch frühes Grünroden ab Mitte Juli am geringsten. Besonders bei frühem und starkem Blattlausbefall sank der Gehalt auf einzelnen Flächen deutlich. Der Ertrag vermarktungsfähiger Kartoffeln verringerte sich durch das geteilte Ernteverfahren gegenüber der Kontrollvariante um 7 bis 13,9 Prozent. Zwischen dem Krautschlagen und der Kontrolle gab es keinen Unterschied. Der Befall mit Kartoffelschorf (Streptomyces scabies) reduzierte sich durch das Gründroden geringfügig. Die Wurzeltöterkrankheit Rhizoctonia solani trat dagegen etwas häufiger auf.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich das Grünroden vor allem in Jahren mit hohem Blattlausbefall und auf Grenzstandorten gut für die Pflanzgutproduktion von Kartoffeln eignet. Für den Erfolg des Verfahrens ist eine kontinuierliche Blattlausüberwachung unerlässlich.

Media Contact

Dr. Eckhard Lorenz aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer