Getreide wird von neuen Viren bedroht

An jungem Getreide ist die Weizen-Verzwergungsvirus besonders gut zu erkennen. <br>Eine sichere Diagnose liefern jedoch nur aufwändige Tests im Labor. <br>(Foto: Wilfried Huth, BBA)

Zwei neue Viruskrankheiten werden in den nächsten Jahren den Ackerbauern zu schaffen machen, so die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig. Beide Viren führen zu erheblichen Ertragsausfällen. Beim Weizen-Verzwergungsvirus wurden bereits ganze Felder umgepflügt, weil abzusehen war, dass der Ertrag minimal sein würde. Erhebliche Ertragsverluste verursacht auch das Milde Gersten-Mosaikvirus 2. Bisher ist es aber nur bei Peine/Braunschweig in Niedersachsen und in der Nähe von Hamm, Nordrhein-Westfalen, gefunden worden. Die Biologische Bundesanstalt geht jedoch davon aus, dass es bereits weiter verbreitet ist.

Ob eine Pflanzenkrankheit zu gravierenden Schäden führt, hängt immer davon ab, wie schnell sie sich verbreiten kann. Beim Weizen-Verzwergungsvirus sind es kleine Zikaden, die im Frühjahr, vor allem aber im Herbst gleich nach der Aussaat das Virus verbreiten. Eine frühe Aussaat bereits im September gewährleistet eigentlich einen hohen Ertrag, birgt aber auch die Gefahr in sich, dass Krankheiten sich besser ausbreiten können. Dazu kommt, dass häufig der Boden nicht mehr gepflügt wird. Von Virus infiziertem Ausfallgetreide und Wildgräsern können die Krankheiten sofort auf die neue Saat übertragen werden.

Das Milde Gersten-Mosaikvirus 2 wird nicht von Insekten übertragen. Das Virus überdauert in Pilzen im Boden und kann bei Wurzelkontakt in die Pflanze eindringen. In Versuchen der Biologischen Bundesanstalt zeigte sich, dass das Virus wesentlich aggressiver ist, als die anderen, bisher bekannten Varianten und zu wesentlich höheren Ertragsausfällen führen wird.

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Dr. P. W. Wohlers BBA

Weitere Informationen:

http://www.bba.de

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