Taxifarbe spielt keine Rolle

Hochschule Nürtingen erforscht Farbgebung von Taxen

NÜRTINGEN (üke) Warum eigentlich sind Taxis elfenbeinfarben? Weil man sie besser sieht? Wegen der Sicherheit? Spielt die Farbe überhaupt eine Rolle? Die Hochschule Nürtingen versucht herauszufinden, wie sehr sich Ottonormalbürger an anderen Taxifarben stört oder ob dies im Straßenbild (k)eine Rolle spielt.

Früher waren die Droschken schwarz und heute sind sie elfenbein. Ein ehernes Gesetz, das nun allerdings unter Druck gerät. Es mehren sich die Stimmen, die eine völlige Freigabe anstreben. Nicht zuletzt seitens der Taxiunternehmen, die bei anderen Farben davon ausgehen, ihre gebrauchten Wagen leichter wieder verkaufen zu können. Bevor nun den Strassenverkehrsteilnehmern alles zu bunt wird, hat sich die Hochschule Nürtingen im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums der Sache angenommen. Zwei Diplomandinnen legten nun die Ergebnisse einer Studie vor, die die Reaktion auf freie Taxifarben zusammenfasst.

Nadine Bürklen und Simone Betz befragten Taxiunternehmen, Behörden und rund 1500 Taxikunden, ob sie sich vorstellen könnten Taxen zu nutzen, die außer dem Schild auf dem Dach nichts mehr gemeinsam haben. Im Durchschnitt kam bei letzteren heraus, dass eben dies der Fall ist: Hauptsache das Schild ist auf dem Dach und meistens werden bunte Taxen als „nicht störend für das Stadtbild“ empfunden. Trotzdem, die Kunden sprachen sich nicht massiv für eine Farbfreigabe aus. Anders die Taxiunternehmen. Über die Hälfte will die Farbfreigabe, rund 30 % der befragten Unternehmen wünschen sich weiterhin das Elfenbein. Als Vorteil der freien Farbgebung gilt der höhere Wiederverkaufswert, als Nachteil dagegen gelten die Zweifel, ob die Kunden ein Taxi eindeutig als ein solches erkennen, wenn dies im Extremfall in Lila oder Türkis daher kommt. Die Experten aus den zuständigen Behörden erheben laut der Umfrage keine Einwände und legen hauptsächlich auf Sicherheitsaspekte wert. Unter dem Strich zeigt die Untersuchung keine eindeutige Euphorie für die freie Farbwahl. Das kann sich aber ändern. Ein Feldversuch über die Dauer von eineinhalb Jahren schließt sich nun an die erste Untersuchung an. Unter der wissenschaftlichen Begleitung der Nürtinger Professoren Dr. Heidemarie Seel und Dr. Werner Ziegler fahren nun in Stuttgart bereits die ersten 22 farbigen Taxen durch die schwäbische Landeshauptstadt. Wer nun darauf hofft, es sei alles so schön bunt hier, wird eher enttäuscht: Die Farben der 22 fahrenden Versuchskaninchen beschränken sich bislang auf Silber und Schwarz.

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Gerhard Schmuecker idw

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