Genetischer Fingerabdruck mit Roboterhilfe: Herkunftsnachweis für Rind- und Schaffleisch

Mit Hilfe eines Roboters lässt sich nachweisen, von welchem Tier ein bestimmtes Stück Fleisch stammt, das beim Fleischer in der Theke liegt

Eine Bremer Firma hat das Verfahren entwickelt. Dabei wird die Erbsubstanz eines Tieres an Hand von 40 definierten Stellen auf der DNA, dem Träger der Erbmerkmale, analysiert. Die Gewebeprobe entnimmt der Landwirt beim Setzen der Ohrmarke. Das ausgestanzte Gewebe schickt er ins Labor. Dort wird die DNA herausgelöst und mit Hilfe des Roboters vermehrt und analysiert. Mit Hilfe dieser sogenannten Hochdurchsatzgenotypisierung können genetische Fingerabdrücke von bis zu 7500 Rindern pro Tag gewonnen werden. Die Fehlerquote bei diesem Verfahren liegt mit drei Prozent weit niedriger als bei der Kontrolle via Ohrmarke, heißt es dazu in einem Bericht im „Handelsblatt“. Die Roboteranalyse sei zudem schneller und billiger als die herkömmliche DNA-Bestimmung über Mikrosatelliten (das sind bestimmte, sich wiederholende Basenpaare auf der DNA). Dennoch wird das Verfahren wegen der hohen Kosten in Deutschland derzeit noch keine Chancen haben. Nach Ansicht von Professor Kalm vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel werde in der aktuellen Situation keiner bereit sein, das zu zahlen. Die Kosten für den genetischen Fingerabdruck könnten nicht allein zu Lasten der Landwirte gehen. Anfragen liegen dem Unternehmen dagegen aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden vor. Und auch in der Pflanzen- und Saatgutforschung sowie bei der Herstellung maßgeschneiderter Medikamente könnte das Hochdurchsatzverfahren bald Routine sein.

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Renate Kessen aid

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