Bessere Ernte dank Hightech

Steigende Rohstoff- und Lebensmittelpreise, die Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, der Rückgang der biologischen Vielfalt und die Verlagerung von landwirtschaftlichen Anbauzonen durch den Klimawandel sind zentrale globale Herausforderungen.

Die Agrarwissenschaften können dafür Lösungen entwickeln – daher stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Agrarforschung mit der Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung. Ein wichtiger erster Schritt ist dabei die Förderung von Kompetenznetzen in den Agrar- und Ernährungswissenschaften, bei denen das Know-How der besten Forschungseinrichtungen unter Einbindung von Unternehmen gebündelt wird. Hierfür stellt das BMBF in den nächsten fünf Jahren bis zu 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Initiative setzt außerdem Vorschläge des Berichts der Bundesregierung „Globale Ernährungssicherung durch nachhaltige Entwicklung und Agrarwirtschaft“ um, der am Mittwoch beschlossen wurde.

Von bundesweit 27 eingereichten Anträgen sind in einer ersten Wettbewerbsrunde jetzt neun Finalisten ausgewählt worden: Kiel, Rostock, Potsdam, Halle, Hannover, Göttingen, Bonn, Stuttgart-Hohenheim und München. Dabei sind insgesamt über 50 Partner aus der Wissenschaft (Hochschulen und Forschungseinrichtungen) und 50 Partner aus der Wirtschaft beteiligt.

Die Themen reichen von der Milchforschung, Pflanzen- und Tierzüchtung, Bioenergieproduktion, Ressourceneffizienz im Gartenbau, Sensorik und Robotik in der Landwirtschaft bis hin zur Untersuchung von ökonomischen und ökologischen Fragen in der Agrarwirtschaft. Die Finalisten werden jetzt ihr Strategiekonzept ausarbeiten und Anfang nächsten Jahres einer Jury zur Beurteilung vorlegen. Drei bis maximal sechs Kompetenznetze werden dann vom BMBF für fünf Jahre gefördert.

Ziel des Bundesforschungsministeriums ist es, eine international wettbewerbsfähige, exzellente Agrar- und Ernährungsforschungslandschaft in Deutschland aufzubauen, die ihre Forschungsergebnisse schnell zur Anwendung bringt. Es geht dabei um die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette von der Urproduktion natürlicher Ressourcen bis hin zur Bereitstellung qualitativ hochwertiger Rohstoffe wie Biomasse, Futtermittel oder Lebensmittel für den Verbraucher.

Kurzbeschreibung der Finalisten

Food Chain Plus: Wertschöpfungskette von Lebensmitteln
Koordinator: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Karin Schwarz
PHÄNOMICS – Ein systembiologischer Ansatz zur Genotyp-Phänotyp-Abbildung bei den Nutztieren Rind und Schwein

Koordinator: Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie, Prof. Dr. Manfred Schwerin

Potsdamer Kompetenznetzwerk zur evidenzbasierten Optimierung von Nutzpflanzen
Koordinator: Universität Potsdam, Institut für Biochemie und Biologie sowie Institut für Ernährungswissenschaft, Prof. Dr. Bernd Müller-Röber
WeGa- Kompetenznetz Wertschöpfungskette Gartenbau
Ressourceneffizienz und Qualitätssicherung im Gartenbau
Koordinator: Leibniz Universität Hannover, Institut für Biologische Produktionssysteme,

Prof. Dr. Thomas Rath

„TroPaNet – Trockenheits- und Pathogenresistenz bei Nutzpflanzen“
Koordinator: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Phytopathologie und Pflanzenschutz, Prof. Dr. Holger B. Deising
Globalisierung gestalten! Effiziente Ressourcennutzung für eine nachhaltige Entwicklung
Koordinator: Universität Göttingen, Fakultät Agrarwissenschaften,
Prof. Dr. Johannes Isselstein
CROPSENSe
Netzwerk für komplexe Sensorik zur Nutzpflanzenforschung, Züchtung und Bestandessteuerung
Koordinator: Rheinische Friedrich – Wilhelms – Universität Bonn,
INRES – Pflanzenernährung, Prof. Dr. Heiner E. Goldbach
Multifunktionale Biomassesysteme
Koordinator: Universität Hohenheim, Fakultät Agrarwissenschaften/
Prof. Dr. Wilhelm Claupein und Prof. Dr. T. Jungbluth
SYNBREED: Innovationscluster Synergistische Pflanzen- und Tierzucht
Koordinator: TU München, WZW für Ernährung, Landnutzung und Umwelt,
Prof. Dr. Chris-Carolin Schön

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Silvia von Einsiedel idw

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