Invasive Arten und Bioenergie

Im Rahmen der UN-Artenschutzkonferenz, die im Mai 2008 in Bonn stattfand, warnten Wissenschaftler vor der Bedrohung der Ökosysteme durch invasive Pflanzen, die zur Bioenergieerzeugung eingeführt und angebaut werden.

So hat das „Global Invasive Species Programme“ (GISP) Pflanzenarten identifiziert, die zur Herstellung von Biokraftstoffen geeignet sind oder bereits genutzt werden, aber die heimische Flora in den jeweiligen Ländern bedrohen können. Das im Westen Asiens heimische Pfahlrohr (Arundo donax) beispielsweise komme inzwischen auch in Amerika und Afrika vor.

Diese Pflanze stelle wegen ihrer leichten Entflammbarkeit an Orten wie Kalifornien eine ernste Gefahr dar. In Südafrika sei das Pfahlrohr inzwischen ein nationales Problem, da es viel Wasser verbraucht und die Wasserversorgung bedroht.

Ein weiteres Beispiel für invasive Energiepflanzen ist die Afrikanische Ölpalme (Elaeis guineensis), die sich in Teilen Brasiliens ausbreitet und heimische Mischwälder verdrängt.

Die Wissenschaftler des GISP appellieren an die noch junge Biokraftstoffindustrie, solche Invasionen zu stoppen und frühzeitig zu agieren. Noch vor dem Anbau von nicht heimischen Biokraftstoffpflanzen müsse eine Gefahrenabschätzung vorgenommen werden.

Media Contact

Renate Kessen aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.gisp.org http://www.aid.de

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