Kleines Insekt, große Schäden

Die Weiße Fliege gehört weltweit zu den wichtigsten Pflanzenschädlingen überhaupt. Auch in Deutschland sorgen die verschiedenen Arten für große Schäden an diversen Gemüsearten und an Zierpflanzen.

Besonders die Art Bemisia tabaci setzt den Landwirten weltweit zu, weil sie sich sehr schnell vermehrt und resistent gegen viele Pflanzenschutzmittel ist. Ursprünglich stammt das unscheinbare Insekt aus dem Mittelmeerraum. Anfang 1990 wurde die Weiße Fliege zum ersten Mal in Australien entdeckt, einige Jahre später auch in China.

Der Sprung auf andere Kontinente gelang ihr als blinder Passagier beim Transport von pflanzlichem Material. Hier angekommen schaffte es der Schädling in sehr kurzer Zeit, die einheimischen Artgenossen zu verdrängen und sich stark zu vermehren. Was die Weiße Fliege gegenüber den heimischen Arten so erfolgreich macht, haben chinesische und australische Forscher bei mehrjährigen Studien in ihren Heimatländern herausgefunden.

Nach ihren Ergebnissen geht die Reproduktionsrate der heimischen Arten sehr schnell zurück, sobald Bemesia tabaci in deren Lebensraum eingedrungen ist. Die Ursache dafür beobachteten die Forscher im Labor: Sie konnten nachweisen, dass die fremden Fliegen die Kopulation der angestammten Tiere aktiv unterbrechen und so die Befruchtung der Eier verhindern. Gleichzeitig sorgt der bloße Kontakt mit anderen Arten für einen deutlichen Anstieg der Vermehrungsrate von Bemesia tabaci. Vor allem der chinesischen Landwirtschaft setzt die starke Verbreitung des Schädlings sehr zu.

In einigen Regionen beobachteten die Forscher Totalausfälle der Gemüseernten. Dafür machen sie hauptsächlich Viruserkrankungen verantwortlich, die durch die Fliegen verbreitet werden. Da die chinesische Landwirtschaft nach wie vor sehr unterentwickelt ist, befürchten die Experten in den nächsten Jahren weitere schlimme Schäden.

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Jürgen Beckhoff aid infodienst

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