15. Wittener Kongress für Familienunternehmen

Seit nunmehr 15 Jahren findet einmal im Jahr der von Studierenden der Universität Witten/Herdecke organisierte Kongress für Familienunternehmen statt. Mittlerweile hat sich der Kongress zum größten und renommiertesten seiner Art in Europa entwickelt. Am 15. und 16. Februar 2013 ist es wieder soweit: Schwerpunkt der 15. Jubiläumsveranstaltung wird dann das Thema „Identität“ sein.

Mit diesem Begriff verbinden verschiedene Fachbereiche meist sehr unterschiedliche Ansätze. Für Biologen ist es beispielsweise die DNA, die den Menschen auszeichnet, von anderen unterscheidet und schon von Geburt an festgelegt ist. „Wir verstehen Identität aber nicht als etwas Feststehendes, sondern als etwas sich ständig Veränderndes“, erläutert Marie-Christine Steegmann vom studentischen Organisationsteam. „Durch Zugehörigkeit, Abgrenzung, Entwicklung und Entscheidungen definiert sich jeder Mensch ständig neu. Dasselbe gilt in der Wirtschaft und besonders für Familienunternehmen.“ Wie jede Familie sei auch eine Unternehmerfamilie die Basis für die Entfaltung und Entwicklung des Einzelnen.
Allerdings müsse sich eine Unternehmerfamilie zudem weiteren Herausforderungen stellen und Antworten finden auf grundsätzliche Fragen wie: „Woher stammen die Werte, die meine Familie vertritt, und vertreten ich und das Unternehmen diese auch?“, „Wie aktiv spiegeln sich diese Werte in unseren Mitarbeitern oder im Produkt wider?“, „Was passiert mit unserer Identität im Zuge eines Börsenganges oder der Internationalisierung?“, „Wie grenzen wir uns von ‚den Anderen’ ab?“ oder „Wie können wir mit der Zeit gehen und uns trotzdem treu bleiben?“.

Innerhalb des Themenbereichs der Identität werden die drei zentralen Säulen Verantwortung, Führung und Vermögen besonders im Mittelpunkt stehen. „Jedes Familienunternehmen hat eine einzigartige Identität. Das Unternehmen übernimmt im besonderen Sinne Verantwortung für die Mitarbeiter, die Region, für die Familie und die damit verbundene Geschichte. Ganz gleich, was das Unternehmen repräsentiert, die Identität steckt in jedem Detail. Im Endprodukt kauft der Konsument im übertragenden Sinne ein Stück der Identität und auch der Philosophie des Unternehmens mit“, sagt Marie-Christine Steegmann. Diese Werte spiegelten sich unter anderem im sozialen Engagement wider und machten das Unternehmen glaubhafter und greifbarer. Im Bezug auf Führung werde es deshalb immer wichtiger, auch nach Außen deutlich zu kommunizieren, wofür das Familienunternehmen stehe, und die Vorteile einer solchen Identität zu nutzen. Steegmann: „Anders als in einem Konzern ist das Familienunternehmen selbst ein großer Teil des Vermögens der Eigentümerfamilie. Wir werden deshalb auch der Frage nachgehen, inwieweit das Vermögen identitätsstiftend ist und von der Familie mit dem Unternehmen assoziiert wird.“

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung wird die „NachfolgerSchule“ sein. Auch hier wird das Thema Identität eine große Rolle spielen. Ist die Identität eines Unternehmens beispielsweise zu stark an den Gründer gekoppelt, kann es eine große Herausforderung werden, die Nachfolge zu meistern. „Die Fragen, welche Qualitäten der Nachfolger mitbringt, wie das Unternehmen davon profitieren kann, wie es in die nächste Generation geführt wird und welche Rolle ein ‚Nicht-Namensträger’ dabei spielen kann, sind nur wenige Beispiele
der vielen Herausforderungen im Zuge der Nachfolge“, sagt Dennis Hilgefort vom Organisationsteam. Dieser kontinuierliche Prozess beträfe oftmals Vater, Tochter, Mutter und Sohn, die sich in zwei Rollen gleichzeitig wieder fänden, und sei eine große Herausforderung des Grenzmanagements als Familienmitglied und Unternehmerin oder Unternehmer. Der eigenen Linie treu zu bleiben und sie gleichzeitig mit modernen Elementen zu verbinden sei dabei das Ziel der Familienunternehmen im 21. Jahrhundert.

Weitere Informationen: www.familienunternehmer-kongress.de
Kontakt: Die Handynummern der studentischen Organisatoren erhalten Sie in der Pressestelle der UW/H unter 02302 / 926 – 946 oder – 805.

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

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Jan Vestweber idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

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